Ramadanfest 2020
Das Ramadanfest ist das Fest des Fastenbrechens und beendet den muslimischen Fastenmonat Ramadan. Es gehört zu den wichtigsten Festen des Islam und ist in vielen seiner Bräuche dem christlichen Weihnachtsfest ähnlich.
Doch wann findet es statt und welche Bedeutung hat es? Hier erhalten Sie einen Überblick.
Wann findet das Ramadanfest 2020 statt?
Da sich die Muslime bei den religiösen Festen nicht am Gregorianischen Kalender, sondern am Mondkalender orientieren, variiert der Beginn des Festes von Jahr zu Jahr. Das Ramadanfest beendet den Fastenmonat Ramadan und findet 2020 vom 24. Mai bis zum 26. Mai statt. Da das islamische Festjahr nur 354 Tage hat, verschiebt sich der Zeitpunkt in jedem Jahr um elf Tage nach vorne, im Schaltjahr um zwölf Tage.
Welche Bedeutung hat das Ramadanfest?
Der neunte Monat im islamischen Kalender heißt Ramadan. Während dieses Monats müssen Muslime fasten und auf Essen und Trinken zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang verzichten. Mit dem Fest des Fastenbrechens beenden Muslime den Fastenmonat Ramadan. Sie danken Allah dafür, dass sie das Fasten und alle anderen Anstrengungen gemeistert haben. Zudem bitten sie Allah, ihre Fehler zu verzeihen und ihre Gebete anzunehmen. Mit dem Ramadanfest drücken Muslime ihre Freude darüber aus, dass sie die Entbehrungen geschafft haben. Der Fastenmonat ist offiziell beendet und Muslime dürfen wieder bei Tageslicht essen.
Wie lange dauert das Ramadanfest?
Je nach Land und Region dauert das Fest zwei bis drei Tage und findet im Monat Schauwäl statt.
Wie feiern Muslime das Ramadanfest?
Der erste Festtag startet mit einem morgendlichen Festgebet. Dazu kleiden sich die Muslime festlich und treffen sich gemeinsam in der Moschee zum Beten. Nach dem Gebet geben viele Gläubige eine Spende, die an notbedürftige Mitglieder der Gemeinde verteilt werden. Anschließend gratulieren sie sich gegenseitig zum Fest, wobei die jüngeren Menschen dabei als Zeichen ihres Respekts die Hände der älteren Menschen küssen.
Da das Fest ein Familienfest ist, stehen nach dem Besuch der Moschee die Verwandtenbesuche an den verbleibenden Feiertagen an. Auch hier gilt, dass die jüngeren Familienmitglieder zu den Eltern und älteren Verwandten fahren. Die Familien veranstalten ausgiebige Festessen mit reich gedeckten Tischen, aufwendig zubereiteten Leckereien und süßem Gebäck. Mancherorts gibt es auch Lichterumzüge und Volksfeste.
Werden am Ramadanfest Geschenke verteilt?
In der Regel werden die Kinder mit Geld, neuen Klamotten, Spielzeug und Büchern beschenkt.
Darüber hinaus geben viele Muslime am Tag des Ramadanfests eine Spende (Zakat), die in der Moschee gesammelt und an die ärmeren Menschen der Gemeinde verteilt wird. Die Spende stellt die dritte Säule des Islam dar und ist daher grundsätzlich für jeden Muslim vorgesehen.
Wie wünscht man einem Muslim ein frohes Ramadanfest?
Wer seinen muslimischen Freunden zum Ende des Fastenmonats gratulieren möchte, wünscht ihnen schlicht ein “frohes Ramadanfest”. Auf Türkisch wünscht man sich “Bayram mübarek olsun”, was übersetzt “Ich wünsche Dir ein gesegnetes Fest” bedeutet.
Wie wird das Ramadanfest noch genannt?
Im Türkischen wird das Fest Ramazan Bayrami (“Ramadanfest”) oder Seker Bayrami (“Zuckerfest”) genannt. Im malaiischen Sprachraum wird es als Hari Raya Aidilfitri (“Großer Tag des Fastenbrechens”) bezeichnet. Das Arabische id al-fitr bedeutet “Das Fest des Fastenbrechens”.
Was sind die Unterschiede zwischen Ramadanfest und Opferfest?
Das Opferfest, arabisch “id ul-adha”, ist das höchste islamische Fest und wird zum Höhepunkt der Hadsch gefeiert, der Wallfahrt nach Mekka. Diese findet jährlich im Monat Dhu al-hidscha statt. 2020 fällt das Opferfest auf den 31. Juli und verschiebt sich ebenso jedes Jahr nach vorne.
Das Opferfest ist dem Propheten Ibrahim (Abraham) gewidmet, der die göttliche Probe bestanden hatte und bereit war, seinen Sohn Ismail Allah zu opfern. Als Allah die Bereitschaft und das Gottvertrauen sah, hinderte er Ibrahim an seinem Vorhaben. Vater und Sohn opferten daraufhin voller Dankbarkeit im Kreise der Familie und Freunde Allah einen Widder.
Das Ramadanfest ist dagegen das zweitwichtigste islamische Fest und beendet die Fastenzeit der Muslime.
Welche Regelungen gibt es in Deutschland?
In islamisch geprägten Ländern zählt das Ramadanfest als Feiertag. Daher haben Behörden, Geschäfte und Schulen geschlossen. In Deutschland können muslimische Schüler und Schülerinnen in fast allen Bundesländern den ersten Tag des Ramadanfests zuhause bleiben. Lehrpersonen sind angehalten, an diesen Tagen keine Proben und Tests zu schreiben.
Welche Gebetszeiten gelten für die jeweilige Stadt?
Da sich die Gebetszeiten nach dem Sonnenstand richten, variieren die Zeiten je nach Jahreszeit, Land und Region. Auf https://namazvakitleri.diyanet.gov.tr/de-DE/ stehen die jeweils täglichen Gebetszeiten sowie die Fastenzeiten für die einzelnen Städte.

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