Inzwischen hat die Ausbreitung der Coronavirus-Erkrankung Einfluss auf zahlreiche Bereiche unseres alltäglichen Lebens. Die daraus entstandenen psychischen, zivilgesellschaftlichen und politischen Probleme erfordern zweckdienliche Maßnahmen zu ihrer Eindämmung, die uns allerdings vor neue Schwierigkeiten stellen. Probleme, die verdrängt wurden – oder wenig Aufmerksamkeit fanden –, geraten immer mehr in den Vordergrund und werden nun thematisiert.
Wir haben uns mit Büşra Kaya, einer Lehrerin in einem Dorf in Erzurum (Türkei), unterhalten:
„Hallo! Lieber WEFA-Verein. Ich heiße Büşra Kaya, eine Lehrerin in Erzurum in des Stadtbezirks Çat. Hier leben die Menschen recht gescheit, ihren Lebensunterhalt finanzieren sie durch die Viehzucht. Es ist mein fünftes Jahr in diesem Dorf und ich muss zugeben, dass es nicht immer einfach für mich ist, jedoch gebe ichmein bestes als Dorflehrerin. Ich bin bemüht, meine Schüler*innen auf beste Weise zu unterrichten, sodass sie keinen Unterschied zu Schulkindern aus der Stadt haben. Wir backen zusammen Pizza, wenn sie noch nie Pizza verzehrt haben. Sie möchten Hamburger probieren? Wir kaufen ihnen welche. Ach, diese schönen Momente, sie sind sehr bedeutsam für mich. Wenn ihre Augen vor Freude strahlen, weiß ich, dass all meine Bemühungen nicht umsonst waren.”
„Nur eine Schülerin erschien zum Unterricht.“
Aufgrund der Corona-Pandemie findet seit bereits einem Jahr kein Präsenzunterricht statt. Den Distanzunterricht, der infolgedessen angeboten wird, kann nicht jedes Kind wahrnehmen. Nicht jedes Kind hat die benötigten finanziellen Mittel, um sich ein Tablet oder ein anderes mobiles Endgerät anzuschaffen.
Der türkische Staat verteilt zahlreiche Tablets, ist aber überfordert. Denn die Nachfrage ist zu groß, um den Bedarf zu decken. Deshalb ist nun Hilfe von außerhalb gefragt.
„Wir konnten nicht genug Geld aufbringen, um den Kindern Tablets auszustatten. Wir wussten die Situation jedoch anders zu überwinden und gaben unseren Schülern Bücher und Arbeitsmaterialien, die sie zu Hause bearbeiten sollten“, erzählt uns Frau Kaya.
Weiter erzählt sie, dass nur eine Schülerin den Unterricht besuchte, die sie zur Prüfungsvorbereitung anbot: „Ich ging in den Klassenraum. Obwohl die Prüfungszeit bevorstand war nur eine Schülerin zur Vorbereitung erscheinen, Merve. Merve habe ich vor fünf Jahren kennengelernt. Als ich das erste Mal die Schule betrat, war sie in der vierten Klasse. Merves Vater hat sie verlies sie als sie noch ein Kleinkind war. Merve lebte von da an allein mit ihrer Mutter. Nach diesem Vorfall leidet ihre Mutter an psychischen Problemen. Merve hat eine wunderbare Tante und einen wunderbaren Onkel. Merves Cousine ist wie ihre Schwester. Ihr Onkel unterscheidet keineswegs zwischen Merve und seiner eigenen Tochter. So wie er seiner eigenen Tochter Zuneigung entgegenbringt, bringt er dieselbe Merve entgegen.“
Sie fügt hinzu: „Für Merve war es ziemlich schwierig, an dem online Unterricht teilzunehmen. Weil es nur ein Telefon im Haus gab, sonst aber keine elektronischen Endgeräte. Merve und die Tochter ihres Onkels konnten nur durch dieses Telefon am Unterricht teilnehmen. Diese Situation führte bei ihr zu Hause zu Schwierigkeiten. Mir wurde bewusst, dass ich meinen Schülern helfen muss. Ich entschied mich auch Hilfe zu suchen.“
Letztlich kam Unterstützung herbeigeeilt
„.Hätte ich mit meinen eigenen finanziellen Lage ein Tablet für meine Schüler kaufen können?´, fragte ich mich und erzählte meinem Ehemann davon, der übrigens der Schulleiter der Schule ist: Ebubekir Kaya. Er brachte mich auf die Idee, Hilfsorganisationen um Hilfe zu bitten. So schrieb ich einen Brief an den WEFA-Verein und siehe da, sie haben mir geholfen. All meine Schüler*innen können nun an dem digitalen Fernunterricht teilhaben.“
Wir als WEFA sind uns bewusst, dass die derzeitige Viruslage die bestmögliche Unterstützung von Schüler*innen aus weniger privilegierten Herkunftsfamilien erfordert. Wir wollen Schüler*innen während der Corona-Pandemie helfen, wir wollen ihnen in Tablets zur Verfügung stellen, helfen Sie uns dabei!
Wie können Sie spenden?
Für die Unterstützung an dem Hilfsprojekt können Sie über die Website wefa.org online spenden. Es ist indessen auch möglich über die Tel. Nr. +49 221 880 64 80 zu spenden. Alternativ können Sie auf das WEFA Spendenkonto Geld überweisen. Die entsprechenden Kontodaten finden Sie auf der Webseite wefa.org.
**Beachten Sie, dass Sie bei Ihrer Spende als Verwendungszweck die Projektnummer „201080” angeben müssen.**