Tante Sevim, die ihr Leben den Waisenkindern widmete, die das Gute auf der Erde verbreiten möchte, unabhängig von ihrem bereits fortgeschrittenen Alter, die Gutherzige Tante Sevim.

Am 5. Dezember, anlässlich des „Internationalen Tag des Ehrenamtes“, führten wir ein kleines Interview mit Tante Sevim. Als wir ihr zu Beginn des Interviews mitteilten, dass der 5. Dezember, der „Internationale Tag des Ehrenamtes“ sei, begegnete sie dieser Aussage mit einem großen Lächeln und einem „Oh, wie schön!“ Als wir ihr mitteilten, dass wir sie uns als Vorbild nehmen und an diesem bedeutungsvollen Tag ein Interview mit ihr durchführen wollen, aufgrund ihrer ehrenamtlichen Leistungen, antwortete sie beschämend mit der Aussage: „Ich bin nichts besonderes. Das ist eure Ansicht und eure Gunst.

Tante Sevim ist 72 Jahre alt. Sie lebt in Heilbronn und hat aufgrund ihrer ehrenamtlichen Aktivität, primär auf die Arbeit mit Waisenkindern einen besonderen Stellenwert in den Herzen der Menschen erlangt. Man nennt sie in ihrem Umfeld „Die Waisenmutter“. Tante Sevim unterstützt viele Projekte von WEFA in Afrika, Asien und verschiedenen Orten der Erde als ehrenamtliche Mitarbeiterin.

Wir treffen sie bei einem Meeting von WEFA. Sie kam aus 300km Entfernung um im Namen von Waisenkindern, Bedürftigen und Hilflosen bessere Arbeit leisten zu können.

BRÜCKE DER GÜTE, WELCHES SICH VON EUROPA IN DIE GANZE WELT ERSTRECKT

Zunächst fragten wir Tante Sevim nach der Bedeutung des Ehrenamtes. Sie erwidert mit folgendne Worten: „Die Aufopferung der eigenen Zeit und Energie ohne die Erwartung von einer Gegenleistung um Gutes zu vollbringen. Um des Glück anderer zu arbeiten.“ und sie führt fort: „Ehrenamt bedeutet, den Menschen zu dienen. Menschen zu dienen ist die Erlangung der Zufriedenheit Gottes.“

Bis zu ihrem heutigen Alter hat Tante Sevim diverse Hilfsarbeiten vollbracht. Ob Verkauf von türkischer Pizza, Teigtaschen, die Organisation von Wohltätigkeits-Kirmes, das Verkaufen von Büchern, Kopftüchern und Stoffen an Wohltätigkeits-Märkten. Des weiteren organisierte die liebenswürdige Tante Sevim auch jeden Monat Frühstücke zum Wohltätigen Zweck, woran auch andere Teilhaber an einer Wohltätigkeit waren. Sie ist der Grund für eine Brücke des Guten, welches sich von Deutschland in die ganze Welt erstreckt.

Tante Sevim versüßte das Leben eines Bedürftigen, ohne diesen zu kennen und half auch Bedürftigen, Verlassenen und Flüchtlingen auf der ganzen Welt. Sie nahm bedürftige Waisenkinder auf die schönste Art und Weise in ihre Obhut, welche das Anvertraute Gut des Propheten an uns ist, um ihnen eine bessere Zukunft bieten zu können. Sie organisierte Mähler für Wohltätigkeitszwecke, um den Bedürftigen Muslimen in Myanmar, welche in Flüchtlingslagern um ihr Überleben kämpfen, auch wenn es nur wenig ist, helfen zu können. Sie ist der Grund für Errichtungen von Wasserbrunnen in Asien und Afrika, wodurch viele Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser erhielten. Sie übernahm die Kosten für die Operation von Menschen mit Katarakt und wurde dadurch zu deren Licht. Sie wurde gab Hoffnung für Menschen, die an kalten Wintertagen, weder eine Heizung, eine Decke, noch ein Brot zum Essen besaßen. Sie reichte den obdachlosen Opfern von Erdbeben oder Überflutungen ihre helfende Hand. Sie gab bedürftigen an Ramadan einen Segen für ihre Mahlzeit zum Fasten Beginn und Fasten brechen. Sie trug in Afrika und Asien dazu bei, dass Schulen, Moscheen, Madrasa, Waisenschulen und Waisenhäuser errichtet wurden. Obwohl sie Teil an so vielen Projekten hat, sagt sie: „Wir haben noch sehr viel zu tun.“ Ihre goldene Regel lautet: „Wir sind Gäste auf dieser Erde. Wenn unsere Zeit kommt, verlassen wir diesen Ort. Das was uns lebendig macht und erwähnenswert ist, sind die Werke, die wir auf der Erde hinterlassen.“

„Unsere Religion schreibt uns vor zu Helfen und zu Unterstützen.“ Ob sie durch dieses intensive Tempo nicht erschöpft sei, antwortet sie herzhaft mit folgenden Worten: „Ehrenamtliche Arbeit gibt mir große Kraft und bereitet mir sehr viel Freude. Solche Art von Arbeit ist der Grund für meine Entspannung. Ehrenamt für das Gute bedeutet nicht müde zu werden; es heißt sich während der Arbeit auszuruhen für mich. Ich entspanne mich, während ich arbeite. Die Sorge eines Menschen zu lindern und ihnen in jeder Hinsicht einen Nutzen zu sein, ist doch der Ratschlag unseres Propheten, Segen und Frieden auf ihm oder nicht? „Der Beste unter den Menschen ist derjenige, der seinen Mitmenschen am nützlichsten ist.“, sagte der Gesandte Gottes. „Unser Schöpfer befiehlt uns in vielen Versen, uns gegenseitig zu unterstützen und zu helfen. Wie kann man jetzt noch erschöpft sein?“ Tante Sevim erklärt uns, dass sie sich selbst immer diese Frage stellt: „Was kann ich für die Bedürftigen und Waisen tun?“ Mit strahlenden Augen erklärt sie uns, dass es jeden Tag ihre Hoffnung sei, in einem Bittgebet eines Bedürftigen zu sein oder im Herzen eines Waisenkindes ihren Platz einzunehmen. Mit tränenden Augen erzählt sie uns ein Gespräch, welches sie mit ihrem verstorbenen Mann letztes Jahr führte. „Eines Tages fragte ich euren Onkel „Ich glaube daran, sehr gute Dinge zu vollbringen, was meinst du dazu?“, so erwiderte er mit „Ja, du wirst es.“, also fragte ich ihn erneut und er erwiderte mit derselben Antwort zuvor. Mein lieber Gefährte war der Grund dafür, dass ich den ersten Schritt auf diesem Weg gewagt habe. Also begannen wir mit eurem Onkel gemeinsam den Weg der Güte. Zusammen haben wir uns auf diesen gesegneten Weg begeben. Er ist jetzt zwar nicht mehr bei mir; aber ich fühle seine seelische Unterstützung immer noch. Mit der Zeit haben sich die Zahl derjenigen, die mich auf diesem Weg unterstützt haben vermehrt.“ sagt Tante Sevim und auch wenn sie auf diesem gesegneten Weg alleine sein würde, dass sie nicht desto trotz weiter machen wird. „Nachts schlafe ich nicht, sondern suche neue Ideen. Nachts bekomme ich Inspiration und morgens berichte ich meinen Freundinnen davon. Anschließend versuche ich diese in die Tat umzusetzen und lasse die Dinge nicht zur Hälfte stehen. Das was ich im Kopf habe, setze ich auch um. Denjenigen, die in meinem Umfeld sind sage ich immer „Auch wenn ihr mich verlässt und wir nur zu dritt sind oder gar ich auch alleine bin, werde ich meine Arbeit vollenden.“ Das ist überhaupt kein Problem für mich, denn am Ende gibt es großen Lohn und die Zufriedenheit Gottes.“

„Die gute Tat hat eine heilende Wirkung“

Mit strahlenden Augen schaut uns Tante Sevim an und führt mit ihren Worten fort: „Ich glaube an die heilende Wirkung der guten Taten. Es ist, als ob ich Medikamente zu mir nehme und meine Schmerzen dadurch auf einmal vergehen. Währen dessen denke ich wie folgt „Mein Gott! Ich diene deinen Geschöpfen und du hast mir meine Sorgen und Schmerzen genommen“, Dinge für die Zufriedenheit Gottes zu tun halten mich auf den Beinen.“

Einst besuchte Tante Sevim die Waisenkinder von WEFA in Adana (Türkei), worunter auch syrische Waisen waren. Als erstes fragt man sich, was sie in dem Moment empfand. Ihre Augen tränen. Mit einer zitternden Stimme erklärt sie uns: „Als ich die Waisenkinder in Adana traf dachte ich mir „Zum Glück liebe ich Waisenkinder. Zum Glück bin ich den unschuldigen Kindern so nah. Mein Herz war von einem unbeschreiblichen Frieden umschlossen. Ich habe sie umarmt und nahm deren Duft, gleich des Paradieses wahr.“

Ehrenämtler versuchen ebenfalls Personen aus ihrem Umfeld zum Ehrenamt zu bringen und stellen somit eine gute Vorbildfunktion dar. Tante Sevim, die ihr Leben lang für wohltätige Zwecke verbrachte, hat bei ihrem Besuch in Adana auch andere Personen Zur Wohltat geführt. „Eine Nacht vor meiner Adana Reise, ließ ich eine Koranrezitation bei mir durchführen. Verse, die bezüglich der gegenseitigen Hilfe rezitiert wurden, waren fest in meinem Herzen verankert. Sie gingen nicht mehr aus meinen Ohren. In der Nacht habe ich beschlossen, die Waisenkinder in Adana zu besuchen. Am nächsten Tag, teilte ich meinen Freundinnen mit, dass ich nach Adana reisen werde um die Köpfe der Waisen zu streicheln. Alle dort anwesenden habe mir nach ihrem Ermessen spenden in die Hand gedrückt. Jedoch habe ich mich damit noch nicht Zufrieden gegeben. Ich nahm das Telefon und teilte meinen Verwandten von meinem Vorhaben mit. So haben unsere wertvollen Menschen mich ebenfalls mit Spenden unterstützt. In kürzester Zeit sammelte ich genügend Spenden für unsere Waisenkinder in Adana. Anschließend kommunizierte ich mit einem Verantwortlichen von WEFA und teilte ihm mein Vorhaben mit. WEFA schloss sich mit der Partner Organisation kurz und organisierte eine Veranstaltung mit den Waisen und ihren Müttern. Dann machten meine Freundinnen und ich uns auf den Weg nach Adana. Mit den gesammelten Spenden haben wir mit WEFFA Lebenspakete für Ramadan vorbereitet. Wir besuchten die Familien der Waisenkinder und verbrachten mit unseren muslimischen Geschwistern gemeinsam eine schöne Zeit.“

„Ich möchte mit denjenigen, denen ich geholfen habe vor Gott stehen“

Egal wo Tante Sevim sich befindet, versucht sie die Menschen zur Wohltat bewegen. „Hochzeiten, Feiern, Besuch von Nachbarn…“ „Ständig sind die Probleme der Bedürftigen und das traurige Gesicht von Waisenkindern in meinen Gedanken“ sagt sie. „Wenn die Menschen in meinem Umfeld mich sehen, sagen sie immer „Die Tante hat bestimmt wieder neue Hilfsprojekte“. Das Vertrauen der Menschen gegenüber mir macht mich mehr als Glücklich. An jedem Ramadan organisiere ich ein Fastenbrechen zu Wohltätigkeitszwecken. Die Anwesenden warten dort mit Sehnsucht auf die Übergabe ihrer Zakat, Zakatul-fitr, Sadaqa an mich. Ich versuche ihren Erwartungen gerecht zu werden. Ich versuche ihre Spenden über WEFA an die Bedürftigen, Hilfslose und Waisenkinder zu übermitteln.“ Sie versucht den Kontakt mit denjenigen, denen sie hilft zu vermeiden und erklärt dies wie folgt: „Ich versuche die Zufriedenheit meines Herrn zu erlangen. Wenn ich einer Person auch nur im geringsten helfen konnte, möchte ich diesen nicht im Diesseits, sondern im Jenseits vor meinem Schöpfer treffen.“

„Die Hoffnung in den Augen der Kinder soll nicht verschwinden“

„Uneigennützigkeit, Mitgefühl und Barmherzigkeit sind die besten Gewohnheiten für einen Muslim. Eines der wichtigsten Ratschläge des Islams sind „das geben vom Herzen“ und „Das geben ohne eine Gegenleistung zu erwarten“ und ich glaube daran, dass diese zwei Komponenten die Individuen auf einer wundervolle Art zusammenbringen. Wir müssen dazu aufrufen, damit mehr von unseren Menschen zum Ehrenamt kommen. Eigentlich benötigen wir drei Dinge: „Bildung, Entwicklung und Änderung“, jeder Mensch kann sich ändern. „Ich kann das nicht“, sollte man nicht sagen. Man sollte jetzt sofort handeln. Wir sollten für eine glückliche und blühende Gesellschaft Verantwortung übernehmen. Kein Waisenkind soll bleiben, dessen Kopf nicht gestreichelt wird, die Hoffnung in den Augen der Kinder soll nicht verschwinden. Wir sollten nicht vergessen, dass irgendwo auf dieser Welt Personen auf uns warten, die wir nicht kennen und die auf unsere Hilfe warten.“ Zu guter letzt bedankt sich Tante Sevim bei denjenigen, die sie auf diesem Weg unterstützen und bei WEFA, weil die Hilfsorganisation sie dabei unterstützt die Hilfe an den Mann zu bringen.

Es ist der Tag der Güte-Botschafter

Ja…heute ist der 5. Dezember, der internationale Tag des Ehrenamtes. Es ist der Tag von Güte-Botschaftern, dessen Namen man oft noch nicht einmal kennt. Es sind diejenigen, die versuchen unsere Erde zu verschönern, das Leben anderer zu bereichern, auch andere Teil von der Güte zu machen, diese Helden. Wir bedanken uns bei Tante Sevim und allen anderen Ehrenämtlern auf diesem Wege und beglückwünschen allen zum Tag des internationalen Ehrenamtes.