Die fünf Säulen des Islams stellen das Fundament dar, auf das sich der islamische Glauben stützt. Sie umfassen das Glaubensbekenntnis, das tägliche Gebet, die soziale Pflichtabgabe (Zakat), die Pilgerfahrt nach Mekka und das Fasten im Fastenmonat Ramadan. Auf das Ende des Ramadan folgt das dreitägige Fest des Fastenbrechens.

Vielen nicht-muslimischen Menschen kommen dabei vor allem die vermeintlich strengen Regeln in den Sinn; dass zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang nicht gegessen und getrunken werden soll. Doch was steckt eigentlich hinter dem Ramadan, welche Regeln gibt es tatsächlich und warum fasten wir Muslime überhaupt?

Wann beginnt die Fastenzeit?

In diesem Jahr beginnt der Ramadan am 13. April und endet am 13. Mai. Er dauert bis zu 29 und 30 Tagen und stellt den neunten Monat des islamischen Mondkalenders dar.

Nach dem islamischen Kalender ist das Jahr im Schnitt 354,3 Tage lang – also kürzer als beim gregorianischen Kalender, der auf christlicher Zeitrechnung beruht und ein Sonnenkalender ist. Dadurch verschieben sich am Beginn und Ende des Ramadans von Jahr zu Jahr die Fastentage.

Auf den Ramadan folgt der Monat Schawwal, der mit dem sogenannten Fest des Fastenbrechens beginnt, das drei Tage lang gefeiert wird.

Die Fastenzeit beginnt laut Koran, wenn die erste Neumondsichel (hilal) nach dem Vollmond gesichtet wird. Heutzutage sind die Mondphasen aufgrund astronomischer Sichtungen allerdings bekannt. Man muss die Sichel eigentlich nicht mehr sichten, um zu wissen, wann der Ramadan beginnt.

Wer soll fasten?

Alle Muslime, die gesund sind und das Fasten ohne gesundheitliche Einschränkungen durchführen können, sind ab der Geschlechtsreife dazu verpflichtet zu fasten. Kranke, Senioren, Reisende, Schwangere und Stillende sind vom Fasten während ausgenommen. Sie können die Fastentage zu einem späteren Zeitpunkt nachholen oder für jeden versäumten Fastentag einen Bedürftigen spenden. Dies wird auch Fidya oder Kaffara genannt.

Wie lange wird gefastet?

Es gibt viele Koranstellen, die darauf hindeuten, wann gläubige Muslime zu fasten haben.

So in Sure 2, Vers 187: „[…] und esst und trinkt, bis ihr in der Morgendämmerung einen weißen von einem schwarzen Faden unterscheiden könnt.“

Mittlerweile hat sich eine Vorgabe herausgebildet, die besagt, dass zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang gefastet werden soll. Als Sonnenaufgang gilt dabei der Zeitpunkt, an dem die Sonne den Horizont überschreitet und somit die Dämmerung beendet, beim Sonnenuntergang wiederum der Zeitpunkt, wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist.

Ursprung und Bedeutung des Begriffs Ramadan

Wortwörtlich bedeutet „Ramadan“ so viel wie „brennende Hitze“.

Nicht nur der Islam kennt Fastenzeiten, – gläubige Christen beispielsweise fasten 40 Tage vor Ostern, wenn auch auf andere Art und Weise. Der Ramadan stellt eine wichtige Säule des Islams dar, mit der die Zufriedenheit Allahs erlangt werden soll.

Das Fasten soll den Einzelnen näher zu seinem Schöpfer bringen, die Seele reinigen und zu göttlichen Barmherzigkeit beitragen.

Für viele Muslime ist der Ramadan auch die Zeit, um Nächstenliebe und Wohltätigkeit zu mehren und schöne Momente mit der Familie und den Freunden zu verbringen.